Call for Articles: Tourismusregionen im Vergleich/Regioni turistiche a confronto

  • 2021-02-22T18:46:43+01:00

RHN 27/2021 | Call

Geschichte und Region / Storia e regione 1 (2023)

Editors: Hester Margreiter, Ingrid Runggaldier, Katharina Scharf

Deadline for abstract submissions: 1 April 2021

 

Call for Articles:
Tourismusregionen im Vergleich/
Regioni turistiche a confronto

Für einen Themenschwerpunkt der Zeitschrift „Geschichte und Region / Storia e regione“ 2023, Heft 1, das sich mit der Tourismusgeschichte des Alpenraumes auseinandersetzt, können bis 1. April 2021 Beitragsvorschläge zum Thema „Tourismusregionen im Vergleich“ eingereicht werden.

Die Bedeutung des Tourismus für viele Alpenregionen offenbart sich in ihren vielseitigen Facetten, Abhängigkeiten sowie Vor- und Nachteilen in der historischen Entwicklung des Massentourismus genauso wie in der aktuellen Covid-19 Pandemie und ihren Rückwirkungen auf den Tourismussektor.
Der gezielte Vergleich von Tourismusregionen innerhalb sowie außerhalb des Alpenraums verspricht fruchtbare Erkenntnisse für die Tourismus- und Alpenforschung. Wie kaum eine andere Methode bietet die Historische Komparatistik die Möglichkeit, sowohl Spezifika als auch typische Charakteristika des (Alpen-)Tourismus zu analysieren. Inneralpine Vergleiche sowie Vergleiche von alpinen mit nicht-alpinen Tourismusregionen versprechen fundierte Erkenntnisse über den Tourismus im Alpenraum.
In dem geplanten tourismushistorischen Themenheft der Zeitschrift „Geschichte und Region / Storia e regione“ sollen systematische Vergleiche zweier oder mehrerer Regionen bzw. Vergleichsfälle ein differenziertes Bild (alpin-)touristischer Tourismusentwicklungen unterschiedlicher regionaler Räume und Zeiten zeichnen.

Die tourismushistorisch komparatistischen Beiträge bieten die Möglichkeit, ein breites Themenspektrum – von der umwelt-, kultur-, geschlechter- und infrastrukturgeschichtlichen bis hin zur akteurszentrierten bzw. biografischen Betrachtung der Tourismusregionen – abzudecken.
Dabei können historische Entwicklungen sowohl in Form von Langzeitperspektiven nachverfolgt als auch synchrone Analysen, Momentaufnahmen und Vergleiche erstellt werden.
Räumliche Grenzziehungen sollen nicht zu starr gedacht, sondern durch transterritoriale (transnationale, transregionale, translokale) Ansätze erweitert werden. Zentral sind etwa Grenzüberschreitungen, Transfers und Vernetzungen auf struktureller, institutioneller sowie individueller Ebene. Auch der Fokus auf den Alpenraum dient einer räumlichen Orientierung, die keineswegs als statische Begrenzung verstanden wird. Eine perspektivische Breite können zum Beispiel Vergleiche von alpinen mit nicht-alpinen Regionen erbringen.

Themenbereiche, die sich anbieten, sind zum Beispiel:
-) Alpinismus: Als wesentlicher Knotenpunkt der Geschichte der Alpen und des Tourismus bietet eine Analyse des Alpinismus in verschiedenen Perspektivierungen interessante Rückschlüsse auf das Verständnis von der Genese von Tourismusdestinationen: geschlechtsspezifische, umwelt- oder kulturhistorische Fragen ebenso wie solche zum Landschafts- und Naturschutz oder zum Vereinsalpinismus.
-) Natur- und Umweltschutz: Fragen darüber, wie die alpinen Naturlandschaften genutzt oder geschützt werden sollen und wem welche Rechte zustehen, sind ein nicht erst seit Jahrzehnten, sondern bereits seit Jahrhunderten bestehender Konfliktpunkt, beinahe den gesamten Alpenraum betreffend. In diesem Spannungsfeld spielt der Tourismus eine zentrale Rolle. So können etwa Naturschutzgebiete für die touristische Wettbewerbsfähigkeit und die „regionale Identität“ besonders im Alpenraum ausschlaggebend sein.
-) Mensch-Tier-Beziehungen: Die im lokalen Bezugsrahmen gewachsenen Relationen zwischen Menschen, domestizierten Tieren sowie Wildtieren wurden und werden durch Tourismus erweitert oder sogar grundlegend verändert. Für die Eigen- und Fremdwahrnehmung sowie Bewerbung von Tourismusregionen spielen die Mensch-Tier-Beziehungen (z.B. auch Thema Jagd und Nutztierhaltung) eine zentrale Rolle.
-) Infrastrukturen: Besonders im Vergleich kann aufgezeigt werden wie alpine und nicht-alpine Tourismusgebiete mit den örtlichen Rahmenbedingungen (z.B. Geographie) umgehen und Infrastrukturen (Transport, Verpflegung, Unterhaltung etc.) für den Tourismus schaffen, auf denen der „Erfolg“ dieser Destinationen beruhen kann.
-) Personen/Netzwerke: Die transregionale und transnationale Vernetzung von Individuen oder Institutionen sowie der Transfer von Wissen, Ideen und Kultur(en) spielt besonders in der Tourismusgeschichte eine entscheidende Rolle, die sich zum Beispiel durch Netzwerkstudien in den Blick nehmen lässt.
Protagonist*innen aus Politik, Kultur, Marketing, Vereinen etc. können in individueller und kollektivbiografischer Perspektive viel über die Gestaltung von Tourismusdestinationen aussagen. Auch hier bietet sich der Vergleich (z.B. Verortung von Personen in der Vereinswelt) an.
-) Tourismuspolitik, -marketing: Gegenstand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Tourismus können gezielte Strategien, Prozesse und Strukturen im Tourismusbereich betreffen, wie die Tourismuspolitik oder das Tourismusmarketing. Das tourismuspolitische Engagement kann sich in verschiedenen Destinationen spezifisch äußern bzw. entwickeln, sowohl auf staatlicher Ebene (top down) als auch als intrinsische Motivation aus der Bevölkerung (bottom up).
-) Krisen: Welche Auswirkungen haben Krisen auf die Entwicklungen und Strategien von Tourismusregionen, etwa Naturkatstrophen oder auch Seuchen? (Mit Blick auf die aktuelle Pandemie) können Tourismusdestinationen hinsichtlich der Aus- und Rückwirkungen etwa von Seuchen untersucht werden. Speziell der Vergleich – z.B. von Städten, Regionen, Nationen oder Institutionen – im Umgang mit Krisen bietet sich als Forschungsthema an.
-) Wenig erforschte Regionen: Ein Forschungsdesiderat, das zum Beispiel in diesem Themenheft adressiert werden kann, ist der Tourismus in den slowenischen Alpen.
-)

Bei sämtlichen Beiträgen soll der Vergleich (einer oder mehrerer Vergleichsfälle) im Vordergrund stehen.

„Geschichte und Region/Storia e regione“ ist eine referierte Zeitschrift: Die Aufsätze werden einem Begutachtungsverfahren (double-blind-peer-review) unterzogen.
Geschichte und Region ist eine zweisprachige Zeitschrift, deren Ziel es unter anderem auch ist, als Scharnier zwischen dem deutschsprachigen und dem italienischsprachigen Wissenschaftsraum zu fungieren. Aus diesem Grund werden Beiträge in deutscher und italienischer sowie englischer Sprache angenommen.
Die verantwortlichen Herausgeberinnen Hester Margreiter, Ingrid Runggaldier, Katharina Scharf bitten um Beitragsvorschläge. Diese können in Form eines Abstracts (6.000 Zeichen inklusive Leerzeichen) und einer kurzen Personenangabe bis zum 1.4.2021 an Katharina.Scharf@sbg.ac.at geschickt werden.

Zeitplan:
Einsendung der Abstracts bis: 1.4.2021
Rückmeldungen zum Auswahlverfahren durch die Herausgeberinnen bis: 1.6.2021
Abgabe des Aufsatzes bis: 1.12.2021
Das Heft wird in der ersten Jahreshälfte 2023 erscheinen.

 

Source: infoclio.ch